Derzeit wird der 4. Kinder- und Jugendbericht mit dem Titel: Beteiligung aller jungen Menschen in Rheinland-Pfalz zwischen Anspruch und Wirklichkeit erarbeitet.

Politischer Abend
Am 24. Januar 2024 hat die Kommission einen Politischen Abend in Mainz veranstaltet. Einen Beitrag leisteten Kinder- und Jugendministerin Katharina Binz, die Vorsitzende der Kommission, Professorin Tanja Betz sowie organisierte junge Menschen, konkret der Dachverband der kommunalen Jugendvertretungen RLP e.V., die Landesschüler:innenvertretung, der Landesjugendhilferat und der Verein Careleaver e.V. In einer Talkrunde mit Vertreter:innen des Landesparlaments wurden die kinder- und jugendpolitischen Schwerpunkte von CDU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen thematisiert und diskutiert, wie Kinder- und Jugendbeteiligung gestärkt werden kann.

Expert:innenanhörungen
Am 13. September 2023 veranstaltete die Berichtskommission des Vierten Kinder- und Jugendberichts des Landes Rheinland-Pfalz eine Expert:innenanhörung mit dem Titel „Beteiligung in, durch und trotz Krisen: Wie geht es Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen?“. Die Referierenden Prof. Dr. Martina Richter und Prof. Dr. Tanja Hechler gaben Einblicke in ihre konzeptionellen Überlegungen zur Dynamik von gesellschaftlichen Krisen im Kindes- und Jugendalter und in empirische Befunde zu den psychischen Folgen der Corona-Krise für die Entwicklung und das Wohlbefinden von (Vorschul-) Kindern. Sie diskutierten mit der Kommission und den Gästen aus Politik, Verwaltung, Kinder- und Jugendhilfe, Fachverbänden sowie von Bündnissen und sozialen Bewegungen, die Stolpersteine des Krisenbegriffes und die Notwendigkeit einer engeren Kooperation zwischen Wissenschaft und Praxis – nicht nur in Krisenzeiten. Weitere Impulse für die fachliche Diskussion sowie Einblicke in ihr (ehren- und hauptamtliches) Engagement für junge Menschen gaben Leo Kuballa von Students for Future Germany, Phillip Gutberlet von youpaN sowie Annika Kristeit vom Flüchtlingsrat Rheinland-Pfalz e.V. Als Podiumsgäste formulierten sie zudem konkrete Forderungen an die Politik.

Am 28. Februar 2023 veranstaltete die Berichtskommission des 4. Kinder- und Jugendberichts Rheinland-Pfalz eine Expert:innenanhörung mit dem Titel (Re-)Konzeptualisierung von Kinder- und Jugendbeteiligung im Rahmen der Kinder- und Jugendberichterstattung. Die Referierenden Prof. Dr. Chantal Munsch, Prof. Dr. Christian Reutlinger, Prof. Dr. Wolfgang Schröer und Prof. Dr. Waldemar Stange gaben Einblicke in ihr konzeptionelles Verständnis von Kinder- und Jugendbeteiligung und in aktuelle Forschung zur Partizipation. Sie diskutierten mit der Kommission und den Gästen aus Politik, Behörden, Kinder- und Jugendhilfe, Fachverbänden, Schüler:innen- und Elternvertretungen sowie der Wissenschaft die Chancen und Herausforderungen einer beteiligungsorientierten Berichterstattung und der Beteiligung von jungen Menschen in ihren Lebenswelten.

Forschungs- und Projektdesign
Bei der Erstellung des 4. Kinder- und Jugendberichts nutzt die Kommission in ihrer Arbeit ein multimethodisches und multiperspektivisches Projektdesign im konzeptionellen Rahmen der Sozialberichterstattung über Kinder, Jugendliche und junge Menschen. Angefangen mit einer Sekundäranalyse werden Daten und Fakten zu zivilgesellschaftlichen und staatlichen Leistungen für das Aufwachsen in öffentlicher Verantwortung mit einem Schwerpunkt auf den spezifischen Voraussetzungen für die Realisierung von Beteiligung aufbereitet und untersucht.
In einem mehrstufigen Verfahren werden primäranalytisch die Positionen und Perspektiven junger Menschen im Kontext von Beteiligung analysiert: Mithilfe eines qualitativen Zugangs werden explorativ Gruppendiskussionen und Interviews sowohl mit Kindern als auch mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen durchgeführt. Daran anknüpfend wird mithilfe eines quantitativen Designs eine standardisierte Befragung mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen realisiert, die Hinweise zu den Einflussfaktoren auf die Beteiligung von jungen Menschen liefern soll.
Zudem wird im Sinne einer regional differenzierten, indikatorenbasierten Sozialberichterstattung über eine Sekundärdatenanalyse der bereits bewährte Index für das Wohlbefinden von jungen Menschen fortgeschrieben und weiterentwickelt.

Zugleich ist das Schwerpunktthema „Beteiligung“ auch maßgeblich in das Projektdesign des 4. Kinder- und Jugendberichts des Landes Rheinland-Pfalz eingebettet. So werden projektbegleitend z.B. Anhörungen mit wichtigen Akteur:innen aus Wissenschaft, Politik und Fachpraxis und ebenso mit den wichtigen Akteur:innen, den jungen Menschen selbst, durchgeführt und anschließend aufbereitet.